Nautisches Lexikon

Details 3: Sonne und Mond erzeugen eine gemeinsame Gezeitenwelle

Modellsituation

Ergebnisse

a) Gemeinsame Gezeitenwelle

b) Unregelmäßige Höhe der gemeinsamen Gezeitenwelle: Spring und Nipp

c) Unregelmäßiger Umlauf der gemeinsamen Gezeitenwelle: Priming und Lagging

Nur beim Eintritt von Spring- und Nippzeit steht das HW-Maximum genau unter dem Mond (bei Springzeit natürlich auch unter der Sonne). Zu allen anderen Zeiten steht das HW-Maximum zwischen Sonne und Mond, stets näher am Mond, da dieser stärker wirkt. Dies führt von außen gesehen dazu, daß das HW-Maximum während des ersten Viertels dem Mond ständig "hinterherhinkt". Kurz vor Nippzeit wird dieses Hinterherhinken wieder aufgeholt, um zur Nippzeit wieder ganz verschwunden zu sein.

Diesen Effekt betrachten wir noch näher. Idealisierter Ablauf (für halben Mondumlauf, Neumond bis Vollmond, danach geht alles von vorne los):

d) Konstante Eintrittszeit von Springhochwasser und Nipphochwasser an einem Ort: Hafenzeit

Hierzu müssen wir allerdings mal kurz überlegen, was eigentlich wahre Ortszeit (WOZ) bedeutet: Es bedeutet die Uhrzeit an einem Ort nach dem wahren Sonnenstand. Mittag ist immer dann, wenn die Sonne kulminiert, also genau über dem Kopf steht in unserem vereinfachten Bild, allgemeiner gesprochen ihren höchsten Stand erreicht.